November 2007 - SPD-Ortsverein Lichtenau informierte zum Thema Vorsorgeverfügungen
„Wenn ich meine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann, wenn ich hilfs- oder fürsorgebedürftig bin, was passiert dann mit mir?“, diese Frage beschäftigt nicht nur ältere Menschen.
Bei der vom SPD-Ortsverein Lichtenau organisierten Veranstaltung zu diesem Thema waren auch zahlreiche jüngere Interessierte erschienen und verfolgten aufmerksam die Ausführungen des Referenten Rechtsanwalt Klemens Zimmer.
Herr Zimmer zeigte anhand von Beispielen, die jeder gut nachvollziehen konnte, sehr ausführlich, wie sich im Regelfall eine Betreuung gestaltet. Er skizzierte den Aufgabenkreis eines Betreuers, seine Rechte und Pflichten sowie Dauer und Umfang der Betreuung.
Es wurde deutlich, dass eine Betreuung sehr umfangreich ausfallen kann und dementsprechend in etliche Lebensbereiche des zu Betreuenden eingreift.
Jeder Mensch habe aber den Wunsch sein Leben so weit wie irgend möglich selbstbestimmt zu gestalten, gab Rechtsanwalt Zimmer zu bedenken. Wolle man seine Bedürfnisse und Wünsche auch in einer Situation berücksichtigt wissen, in der man selber nicht mehr so viel zur Realisation beitragen könne, dann sei es notwendig, im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen und Anweisungen zu formulieren, damit die eigenen Wünsche für andere transparent würden.
Durch eine Vorsorgevollmacht, die oft auch mit einer Generalvollmacht ergänzt würde und einer Betreuungsverfügung, habe man die Möglichkeit, Menschen, denen man vertraut, mit der Regelung der eigenen Angelegenheiten zu beauftragen und vermeide damit einen offiziellen Betreuungsfall, so Klemens Zimmer.
Auch eine Patientenverfügung, die regelmäßig bestätigt bzw. aktualisiert werde sollte, sei nicht nur beruhigend für den Betroffenen sondern auch für die Angehörigen eine Entlastung.
Individuelle Nachfragen der Zuhörer machten deutlich, dass diese Thematik offensiv angegangen werden muss. Fast jeder werde irgendwann damit konfrontiert, betonte Klemens Zimmer. Die jetzt geborenen Kinder hätten eine Lebenserwartung von 100 Jahren, die heute 50-Jährigen von 85 Jahren. Da könne man schon die Frage stellen, ob unser Verstand auch so lange mitmacht wie unser Körper.
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