Wohin sollen die Patienten gehen, vor allem auch die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, wenn die Praxen in den Nachbargemeinden ausgelastet sind und diese Ärzte keine neuen Patienten mehr aufnehmen? Statistisch sei unsere Region laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordbaden wohl gut versorgt - doch müsse man bei diesen Zahlen sehr genau differenzieren, betonte Gemeinderätin Renate Schwarz. Eingerechnet würden nämlich auch die Arztpraxen in der Stadt Baden-Baden, und da sei die Versorgung überproportional gut. Das bedeute dementsprechend, dass es im ländlichen Raum des Landkreises „kranke“ mit der Anzahl der Arztpraxen.
Auf Nachfrage der SPD-Gemeinderäte wurde bestätigt, dass die Verwaltung eine Anzeige im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht hat. Dies sei zwar ein erster guter Schritt, so der Vorsitzende Paul Schneider, doch müsse man versuchen, das Engagement aller Beteiligten zu bündeln. Vor allem aus Verantwortung für die Patienten aber auch im Hinblick auf damit zusammenhängende Arbeitsplätze sowie wirtschaftlicher Interessen von Gewerbebetrieben aus dem medizinischen Bereich, sei es dringend angeraten, gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, empfahl Karl-Heinz Neye. Die Mitglieder des Ortsvereins begrüßten, dass sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl auch dieses Themas angenommen habe. Darüber hinaus sei es aber wichtig, dass ein gemeinsames Signal von der kommunalen Verwaltung, den politischen Fraktionen, dem Gewerbe sowie des Vermieters der Praxisräumlichkeiten ausgehe, um das Interesse zu wecken und möglichen Bewerbern ein attraktives Angebot bieten zu können.