Informations- und Erfahrungsaustausch, gegenseitiges Zuhören, Wünsche, Anliegen und Anregungen auszutauschen, sind Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben. Um dies vor Ort lebendig zu gestalten, luden die beiden SPD-Ortsvereine Lichtenau und Rheinmünster zu einem Gespräch mit dem Türkischen Kulturverein Rheinmünster ein, an dem auch die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl anlässlich ihrer Sommertour sowie der Landtagskandidat Armin Zeitvogel teilnahmen. Es ergab sich eine anregende Diskussion, in der ganz konkrete Dinge aus dem unmittelbaren kommunalen Bereich angesprochen wurden, die aber auch die „hohe Politik“ nicht ausschloss. Die jüngeren Gesprächsteilnehmer thematisierten darüberhinaus den Bereich Schule, Ausbildung und Studium. Sehr oft käme es vor, dass sie bei Förderungsprogrammen regelrecht „durchs Raster“ fielen, da sie einerseits als Ausländer aber dann auch wieder als Bildungsinländer gelten würden, so ein Maschinenbaustudent. Ebenso sei oftmals trotz guter Noten eine gegenüber vergleichbaren deutschen Mitschülern geringere Schulempfehlung ausgesprochen worden, bedauerte eine Mutter. „Da besteht die Gefahr, dass Ehrgeiz sehr schnell in Frustration umschlägt“, verdeutlichte der Vorsitzende des Türkischen Kulturvereins, Orhan Üstün Die Information des Vorsitzenden der SPD-Rheinmünster, Hubertus Stollmaier, dass diese Schulempfehlung unter der neuen Regierung zukünftig entfalle, wurde erfreut aufgenommen. Gerade im Bereich Bildung und Betreuung gab es einige Punkte, die in der Runde angesprochen wurden, bei denen ein engerer Kontakt und Austausch sicher hilfreich wäre. Hier wollen die beiden Ortsvereine und der Türkische Kulturverein weitere Treffen organisieren, um konkrete Aktionen zu besprechen. Erinnert wurde vom Lichtenauer SPD-Vorsitzenden Paul Schneider beispielsweise an den schon mal angebotenen Deutschkurs für türkische Frauen oder auch den Frauentreff, bei dem in den Vereinsräumen regelmäßig Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen stattfanden. Dies möglicherweise wieder zu beleben, eventuell über die Amtsblätter weitere Interessierte zu gewinnen, schlug Renate Schwarz als erste Schritte einer Zusammenarbeit vor. So sei auch beispielsweise bei der Hausaufgabenbetreuung oder der Suche nach einem Ausbildungsplatz eine engere Kommunikation hilfreich. „Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir uns bei der Gaggenauer Integrationsinitiative, die gerade vom Bundespräsidenten lobend erwähnt wurde, informieren“, regte Meryem Polat abschließend an.
Foto: Nicolette Kressl (vorne rechts), Orhan Üstün (links hinten) davor Hubertus Stollmaier
Zurück zur Übersicht