Warum ist der Strom so teuer? – dieser Frage widmete sich der SPD-Ortsverein Lichtenau in einer Veranstaltung im Lichtenauer Rathaus. Mit Kurt Finkbeiner, dem ehemaligen Geschäftsführer der Stadtwerke Bühl, konnten die Sozialdemokraten einen kompetenten Referenten gewinnen. Kurt Finkbeiner informierte in seinem Vortrag sehr detailliert welchen Einflüssen die Energiekosten unterliegen und was ursächlich den Preis der Energieträger ausmache. So ging er auf die wirtschaftliche Entwicklung im In- und Ausland ein, erläuterte Auswirkungen von Kraftwerksabschaltungen und jahreszeitlichen sowie Werks- und Feiertags-Schwankungen.
Erhebliche Belastungen gehen seinen Angaben nach auch von dem an der Leipziger Strombörse frei handelbaren 10-15% des Stroms aus, was ebenso wie Steuern, die Fusionen vieler Kraftwerksbetriebe auf derzeit nur noch 4 große Anbieter sowie die starke weltweite Nachfrage aufgrund des vermehrten Energiebedarfs, den Preis enorm beeinflussen würden.
Dies habe der private Nutzer leider so hinzunehmen. Man könne jedoch, so Kurt Finkbeiner, durch Anbieterwechsel Akzente setzen. Ob hierbei die Prämisse „so billig wie möglich“ vorangestellt werde oder eher ökologische Aspekte ausschlaggebend seien, habe jeder private Nutzer selber zu entscheiden. Bei den Möglichkeiten des Anbieterwechsels verwies er auf einige Vertragsbedingungen, die man unbedingt genau anschauen sollte, um auch wirklich vergleichen zu können. Hierbei nannte er vor allem Preisbindungen, Vorausleistungen, Kündigungsfristen und die Frage nach regenerativer Energie, Kohle- oder Kernkraft etc..
Was jeder aber sofort umsetzen könne, um Energieeinsparung beim privaten Verbrauch zu erreichen, sei auf jeden Fall sinnvoll und teilweise nur mit kleinen technischen Maßnahmen oder auch Verhaltensänderungen leicht zu erreichen, betonte der Referent und erläuterte dies an einigen Beispielen.
In der anschließend regen geführten Diskussion wurde vor allem erneuerbare bzw. regenerative Energieerzeugung angesprochen. Durch gute Amortisation moderner Anlagen werde es für private Haushalte immer attraktiver hier zu investieren, berichteten Teilnehmer aus eigener Erfahrung.
Neben den wertvollen Anregungen und guten Tipps des Referenten bereicherte der interessante Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese gut besuchte Veranstaltung. Wie der Vorsitzende Dietmar Britz ankündigte, plane der SPD-Ortsverein, auch in Zukunft weitere derartige Info-Veranstaltungen anzubieten. Am Samstag, den 26. April um 14:00 Uhr ist eine Besichtigung mit Führung an der Fischtreppe in Freistett organisiert.