Bei allen Einrichtungen, die die sozial-demokratische Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl in Lichtenau und Bühl besucht hat wird auf Bildung und Förderung großen Wert gelegt.
So konnte sie sich über die qualifizierte und gut organisierte Randzeitenbetreuung vor und nach dem Schulunterricht in Lichtenau-Ulm überzeugen.
Unterrichtsbeginn ist erst um 8:15 Uhr, aber bereits ab 7:25 Uhr wissen Eltern ihre Kinder bei der Erzieherin Vera Zoller bestens betreut. Ebenso können die jungen Schülerinnen und Schüler nach dem Unterricht bis 13:15 Uhr basteln, spielen, manchmal bereits Hausaufgaben erledigen oder auch mal kochen. Derzeit beschäftigt sich Frau Zoller mit 10 Kindern, die auch in den Ferien den ganzen Vormittag bei ihr in guten Händen sind. Bei Urlaub oder Krankheit wird die Vertretung mit dem Kindergarten Lichtenau koordiniert.
Obwohl die Stadt mit einem Beitrag von 51-€ pro Monat sowie einer Sozialklausel nicht kostendeckend arbeiten könne, so Bürgermeister Karrais, habe man sich jedoch im Jahr 2000 entschieden, die verlässliche Halbtagsgrundschule um dieses kommunale Angebot zu erweitern. Eine entscheidende Überlegung sei dabei gewesen, dass die Eltern beim Wechsel der Kinder vom Kindergarten in die Schule nicht gezwungen sein sollten beruflich und familiär umdisponieren zu müssen.
Die Frage der Abgeordneten, ob nicht in ländlich strukturierten Kommunen die Betreuung eher noch durch Großeltern erfolge, verneinte Frau Zoller entschieden. Hier sei ein grundsätzlicher Wandel zu beobachten. Diese Einschätzung wurde auch von den Erzieherinnen des Lichtenauer Kindergartens "Rasselbande" bestätigt, den Frau Kressl anschließend besuchte. Interessant war für die Abgeordnete zu erfahren, dass Kinder aus Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind oder allein Erziehender, nicht den größten Anteil derjenigen ausmachen, die das Angebot der verlängerten Öffnungszeit bis 14:00 Uhr in Anspruch nehmen.
Ähnlich sei es bei den unter 3-Jährigen, erläuterte die Leiterin Andrea Haag. Wichtig sei den Eltern vor allem, dass die Kinder nicht nur gut betreut würden sondern darüber hinaus auch ein umfangreiches Bildungsangebot bekämen.
Da ihnen dies auch ein wichtiges Anliegen sei stünden sie mit der Grundschule in einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch, zumal der Ausländeranteil mit 20% relativ hoch sei.
So habe man auch aus den Ergebnissen der PISA-Studie sofort Konsequenzen gezogen. Seit Beginn des Jahres 2002 gibt es eine gezielte Sprachförderung für türkische Kinder.
Bereits seit 1999 beteiligt sich Lichtenau am bilingualen und von der EU unterstützten Projekt "Französisch im Kindergarten" der PH Freiburg.
Durch das Engagement der Erzieherinnen konnte nun auch ein guter Kontakt zur école maternelle Le Verger in Gambsheim hergestellt werden.
Mit einem Singspiel zeigten die Kinder ihr Können, wobei deutlich wurde wie viel Freude sie am Erlernen der fremden Sprache haben.
Die Auffassung der Abgeordneten Kressl, dass eine Neustrukturierung und Verbesserung der Ausbildung für Erzieher/innen unter dem Aspekt der vermehrten Bildungsaufgaben und eines immer größer werdenden Anforderungsprofils dringend erforderlich sei, bekräftigten die Verantwortlichen im Kindergarten Lichtenau.
Dies war auch eines der zentralen Anliegen, die Tatjana Horcher an die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Nicolette Kressl richtete.
Frau Horcher, die das Kinderhaus "Kind & Co" in Bühl-Weitenung leitet, hat mit ihrem Konzept des offenen Hauses ganz neue Wege eingeschlagen. Auch wird in dieser Betreuungseinrichtung das Angebot der verlängerten Öffnungszeiten sowie die Möglichkeit einer Betreuung von Grundschülern in den Ferien sehr gut angenommen.
Gerade in diesen Bereichen sah Frau Luft vom Amt für Jugend und ... der Stadt Bühl noch einen vermehrten Bedarf. Darüber hinaus sei die Aufnahme von Kindern unter 3 Jahren sowie eine Ganztagsbetreuung wünschenswert und das Ziel für eine zukünftige Angebotserweiterung.
Obwohl in den nächsten Jahren mit einer Verringerung der Kinderzahl zu rechnen sei, waren sich alle, mit denen Frau Kressl gesprochen hatte, einig, dass dies keine Einsparung im personellen und räumlichen Potential zur Folge haben dürfe. Die daraus frei werdenden Kapazitäten müssten viel mehr genutzt werden, um dem Bedarf an mehr Förderung und zusätzlichen Betreuungsangeboten gerecht zu werden.