Dass die ins Stocken geratenen Grundstückspläne der Stadt Lichtenau zur Erweiterung der Seniorenwohnanlage nun hoffentlich doch zu einem guten Ende geführt werden können, verdanken wir der Bundestagsabgeordneten Nicolette Kressl, freute sich Bürgermeister Rolf Karrais in einem Schreiben an die Abgeordnete.
Die im Jahre 2000 eröffnete Einrichtung für betreutes Wohnen sei so gut angenommen worden, dass jetzt bereits eine lange Warteliste bestehe. Um dem immer größer werdenden Bedarf gerecht zu werden und darüber hinaus auch im pflegerischen Bereich ein erweitertes Angebot machen zu können, hatten Gemeinderat und Verwaltung den „Englischen Garten" neben der bestehenden Anlage als Erweiterungsfläche in Betracht gezogen, so Karrais.
Diesem Antrag auf Überbauung wurde jedoch vom Landesdenkmalamt unter Hinweis auf die besondere Bedeutung der ehemaligen Wasserburg als Kulturdenkmal nicht zugestimmt. Der Schutz der im Boden steckenden Überreste der Burg müsse absoluten Vorrang haben, zitierte der Bürgermeister aus dem Schreiben des Landesdenkmalamtes.
Diese Einschätzung sei für die Stadt Lichtenau jedoch nicht nachvollziehbar, da bereits in den Jahren 1998 und 2001 Schürfungen sowie geophysikalische Untersuchungen durchgeführt wurden, die beide keine Hinweise auf Mauerreste, Fundamente oder Gräben ergaben.
In dieser Situation habe sich auf seine Bitte hin die Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl eingeschaltet und in einem Brief an die Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle darum gebeten, diesen Antrag nochmals unter Berücksichtigung der Gutachten prüfen zu lassen, erläuterte Karrais.
Daraufhin hatten sich die zuständigen Entscheidungsträger zu einem gemeinsamen Termin in Lichtenau getroffen, um alle anstehenden Fragen zu erörtern und nach geeigneten Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Eine nochmalige Auswertung der Unterlagen und eventuell Klärung, ob das Gelände vielleicht sogar früher aufgefüllt wurde, sowie danach eine neue Beurteilung, sei ihm zugesichert worden, informierte Bürgermeister Karrais die Abgeordnete Kressl.
Der Stadt sei sehr daran gelegen die Erweiterung in räumlicher Nähe zur bestehenden Einrichtung realisieren zu können. Nur durch eine gemeinsame Nutzung der Infrastruktureinrichtungen sei eine sinnvolle Zusammenarbeit beider Häuser gewährleistet
Lichtenau sei sich sehr wohl der historischen Bedeutung der Wasserburg bewusst und werde selbstverständlich bei einer Bebauung des Grundstücks auch gerne diese Bedeutung des Standortes entsprechend öffentlichkeits-wirksam würdigen, betonte Frau Kressl nach ihrem Gespräch mit dem Bürgermeister.
Dass die Stadt aber in diesem Fall vorrangig die Belange ihrer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger im Auge habe, begrüße sie, so Frau Kressl.